Der ehemalige Chef des chinesischen Fußballverbands CFA Chen Xuyuan ist wegen Korruption zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wie staatliche Medien am Dienstag berichteten, habe der 67-Jährige Bestechungsgelder von umgerechnet knapp über zehn Millionen Euro angenommen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sollen weitere Urteile in wichtigen Korruptionsfällen folgen. Dabei könne es auch um das Schicksal des ehemaligen Nationaltrainers Li Tie gehen, der Chen nahe stand und Bestechungsgelder gezahlt haben soll.

Die Bestechungsgelder seien "besonders hoch" gewesen, und Chens Handeln hätte "den fairen Wettbewerb und die Ordnung ernsthaft beschädigt", heißt es in einem Bericht der von der Kommunistischen Partei geführten Zeitung People's Daily zur Urteilsbegründung. Er habe "schwerwiegende Folgen für die nationale Fußballindustrie verursacht". Im Januar hatte Chen in einer Fernsehdokumentation gestanden, Geld von Personen angenommen zu haben, die sich bei ihm beliebt machen wollten. 

Die Anklageschrift erfolgte im vergangenen September im Zuge des harten Durchgreifens der chinesischen Behörden gegen Fehlverhalten im Sport. Die Bekämpfung angeblicher Korruption ist seit Langem ein zentrales Thema der Regierung von Präsident Xi Jinping. In den vergangenen Jahren wurden zehn hochrangige Führungskräfte des CFA, darunter der ehemalige Nationaltrainer Li, festgenommen. 

Li, ehemaliger Mittelfeldspieler des englischen Erstligisten FC Everton, gab in der Dokumentation vom Januar zu, dass er umgerechnet rund 400.000 Euro an Bestechungsgeldern gezahlt habe, um sich den Nationaltrainerposten zu sichern. Außerdem erklärte er, dass er dabei geholfen habe, als Vereinstrainer in China Spiele manipuliert zu haben.