Julian Nagelsmann hält große Stücke auf Joshua Kimmich - auch in dessen neuer Rolle als Rechtsverteidiger. "Josh ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, weil er viel von dem verkörpert, was man manchmal bei jungen Spielern der neuen Generation, die neu zu den Profis kommen, ein bisschen vermisst ", sagte der Bundestrainer vor dem Länderspiel-Klassiker gegen die Niederlande in Frankfurt (20.45 Uhr/RTL).

Was er damit meinte? "Das unbedingte Gewinnen wollen in jeder Situation." Mit dieser Art gehe Kimmich "manchmal dem ein oder anderen auf die Nerven", sagte Nagelsmann über seinen früheren Münchner Schützling, sie sei andererseits aber "sehr wertvoll und ansteckend für alle".

Als Beispiel brachte Nagelsmann die Szene beim Schlusspfiff in Frankreich (2:0), wo Kimmich den Sieg "mit beiden Armen nach vorne gestreckt" und einem "extrem lauten" Schrei gefeiert hatte. "Da würde man nicht denken, dass es ein Testspiel war. Aber genau so ist er halt, da ist er sehr echt und verstellt sich nicht", sagte der Bundestrainer.

Kimmich habe in Lyon "sehr gut gespielt - offensiv wie defensiv". Klar habe er gegen Superstar Kylian Mbappe "ein Geschwindigkeitsdefizit" gehabt, aber er habe auch "sehr clever und sehr wachsam im Raum verteidigt".

Den 29-jährigen Bayern-Profi störe es allerdings "ein bisschen, dass man ihm immer nachsagt, er wolle auf der Position nicht spielen", berichtete Nagelsmann und betonte: "Er ist generell sehr offen. Das Bedeutendste ist für ihn, dass er spielt und der Mannschaft helfen kann. Das macht er inhaltlich wie mentalitätsmäßig." Deshalb habe der frühere Mittelfeld-Chef nach wie vor "eine große Bedeutung" für die DFB-Elf.