Der Kiez bebt - und die Bundesliga hat ihr Freudenhaus wieder: Der FC St. Pauli hat nach 13 Jahren Abstinenz die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus perfekt gemacht und damit eine große Aufstiegsparty gestartet. Das Team von Trainer Fabian Hürzeler krönte eine beeindruckende Saison mit einem 3:1 (1:0) gegen den VfL Osnabrück. Es ist der sechste Bundesligaaufstieg der Braun-Weißen, die zuletzt 2011 abgestiegen waren.

Die Kiezkicker folgen damit Holstein Kiel, das bereits am Samstagabend aufgestiegen war, in die erste Liga. Zugleich steht fest, dass Fortuna Düsseldorf als Tabellendritter in der Relegation gegen den Bundesliga-16. antreten wird. St. Paulis Lokalrivale Hamburger SV, erstmals nach 70 Jahren nicht mehr die Nummer eins der Stadt, guckt einmal mehr bitter enttäuscht in die Röhre.

Oladapo Afolayan (7., 58.) kürte sich mit einem Doppelpack zum Aufstiegshelden für St. Pauli, Topscorer Marcel Hartel (68.) erhöhte. Der Gegentreffer in der Nachspielzeit störte nicht mehr. Den ersten Matchball hatte der selbsternannte Stadtteil-Klub mit einer Derby-Niederlage beim HSV (0:1) noch vergeben. Den zweiten nutzte Hürzelers Team vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion entschlossen und hat als neuer Spitzenreiter zudem auch die Zweitliga-Meisterschaft in eigener Hand.

Den ganzen Sonntagvormittag hatte es im Viertel vor Euphorie geknistert. Hürzeler und seine Profis hatten natürlich nach Kiel geblickt. Mit dem 1:1 der "Störche" im Aufstiegskracher gegen Düsseldorf waren St. Paulis Chancen noch einmal gestiegen. Ein Punkt gegen die Lila-Weißen - und im eigenen "Wohnzimmer" würde der Punk abgehen. Entsprechend entschlossen fiel der Start der Gastgeber aus, als die "Hells Bells" verklungen waren. 

Nach der frühen Führung spielte St. Pauli weiter auf das Tor der Gäste - doch die bereits als Absteiger feststehenden Niedersachsen machten auch klar, dass sie nicht als Party-Begleitung gekommen waren. Robert Tesche per Kopfball (20.) und Noel Niemann (24.) per Distanzschuss verpassten den Ausgleich nur knapp. 

St. Pauli war im Anschluss wieder auf Spielkontrolle aus und drängte zu Beginn der zweiten Hälfte vehement auf den zweiten Treffer. Als der geschafft war, konnten die letzten Partyvorbereitungen beginnen.