Der deutsche Fußball hat den Kampf gegen die Energiekrise mit einer "enorm großen Dynamik" angenommen. Das glaubt zumindest Stefan Wagner, Gründer und Erster Vorsitzender der Initiative Sports for Future. Er beobachte diese Entwicklung allerdings "nach einer sehr langen Zeit, in der sich der Fußball vordergründig um sich selbst gekümmert hat", sagte Wagner dem Sport-Informations-Dienst (SID) beim Spielmacher-Kongress in Köln.

Zugleich warnte Wagner, der beim Bundesligisten TSG Hoffenheim für die Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich ist, vor einer zunehmenden Entfremdung im Falle von Untätigkeit. "Der Fußball ist erst recht gefordert, weil er in besonderer Weise bisher von seiner Rolle in der Gesellschaft profitiert hat", sagte er.

"Wir haben eine Vielzahl von Krisen, die uns nacheinander und zum Teil zugleich getroffen haben", sagte Wagner und nannte Corona, den Klimawandel, den Ukraine-Krieg, die Energiekrise und "das Thema Geflüchtete" als Beispiele. "Das ist eine so große Herausforderung für uns als Gesellschaft, dass sich eigentlich niemand der Thematik entziehen kann."

Nur, wenn der Sport und insbesondere der Fußball aus einer aktiven Rolle heraus auftrete, könne er seinen Vorbildcharakter wahren. "Dann kommt die gesellschaftliche Relevanz zurück und damit auch seine eigene Legitimation", sagte Wagner: "Auch Sponsoren achten immer stärker darauf. Dadurch stellen wir also auch unsere eigene Zukunftsfähigkeit her."