Elf Spieltage vor Saisonende hecheln der 1. FC Köln, der FSV Mainz 05 und Darmstadt 98 in der Fußball-Bundesliga hinterher. Ein Überblick über den Abstiegskampf und das Restprogramm des abgehängten Schlusstrios.

1. FC KÖLN

Seit dem 19. Spieltag verteidigen die Rheinländer den möglicherweise rettenden Relegationsplatz erfolgreich. Doch 17 Punkte nach 23 Partien sind wenig ruhmreich, der Vorsprung auf Mainz beträgt nur zwei Zähler, Schlusslicht Darmstadt liegt vier Punkte hinter dem FC. Die schlechteste Offensive der Liga (16 Tore) stottert auch unter dem neuen Trainer Timo Schultz. Die Bilanz seit dessen Amtsantritt: ein Sieg und sechs Tore in sieben Spielen.

Dennoch zeigt die Kölner Formkurve wie zuletzt beim VfB Stuttgart (1:1) nach oben. Platz 16 "ist das Ziel", wie der genesene Davie Selke betonte: "Wir müssen Schritt für Schritt weiterarbeiten, vielleicht eine kleine Serie starten."

Ob das am Sonntag im Derby gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen klappt, ist fraglich. Gelingen soll es aber spätestens wieder im folgenden Derby gegen Borussia Mönchengladbach, der 3:1-Hinrundensieg war der erste Saisonerfolg. Entscheidend für den Klassenerhalt sind auch der 30. und 31. Spieltag: Dann kommt es zum Showdown mit Darmstadt und Mainz.

FSV MAINZ 05

Bo Henriksen hat den Tabellenvorletzten wachgeküsst. Bei seinem Trainer-Debüt gegen den FC Augsburg (1:0) feierten die Rheinhessen den ersehnten zweiten Saisonsieg, eine Woche später in Leverkusen (1:2) präsentierten sich die Nullfünfer stark - ein Fehler von Torwart Robin Zentner ließ den FSV leer ausgehen. Nun wollen die Mainzer gegen Mönchengladbach in die Erfolgsspur zurückkehren und sich mindestens für eine Nacht an den Kölnern vorbeischieben.

Das Restprogramm ähnelt der Konkurrenz: Wie Darmstadt muss Mainz noch gegen Rekordmeister Bayern München, RB Leipzig und Borussia Dortmund ran (Köln "nur" gegen RB und den FCB). Zudem warten der formstarke Aufsteiger 1. FC Heidenheim, der VfL Bochum sowie Europa-League-Achtelfinalist SC Freiburg. Zum Saisonabschluss ist das Schlusstrio auswärts gefordert. Bis dahin will das Team von FSV-Coach Henriksen im Schneckenrennen vorne liegen. Voraussetzung dafür ist wohl auch ein Erfolg am 28. Spieltag gegen Darmstadt.

DARMSTADT 98

Torsten Lieberknecht war außer sich. Bei Werder Bremen hatten die Lilien den Befreiungsschlag vor Augen, doch zwei Tore von Tim Skarke wurden nach Videobeweis annulliert - darunter der vermeintliche Siegtreffer in der siebten Minute der Nachspielzeit. Ein "Riesen-Skandal" sei die Hand-Regel, polterte Lieberknecht, das 1:1 war für den Aufsteiger zu wenig.

Seit 16 Ligaspielen ist der Tabellenletzte sieglos, und doch liegt der Relegationsplatz in Sichtweite. Um den Anschluss nicht zu verlieren, ist ein Dreier gegen den FC Augsburg fast Pflicht. Auch die Duelle mit Köln und Mainz sowie das Spiel am 27. Spieltag in Bochum sind richtungsweisend. Denn gegen Leipzig, den FC Bayern und den BVB gab es in der Hinrunde (null Punkte, 1:14 Tore) absolut nichts zu holen.