Vor der frustrierenden Bus-Heimfahrt durch die niederländische Nacht griff Mats Hummels zu seinem Handy - und er gab seinen Followern, was sie lesen wollten. "Welch ein Witz von einem Elfmeter gegen uns", schrieb der Routinier von Borussia Dortmund beim Kurznachrichtendienst X, der früher Twitter hieß: "Schon wieder!"

Gar nicht gegen den serbischen Schiedsrichter Srdjan Jovanovic richtete sich sein Zorn, sondern gegen das Prozedere des Videobeweises. "Ich kann nicht glauben, dass es Entscheidungen wie heute, gegen Chelsea oder gegen PSG mit dem VAR geben kann", so formulierte es Hummels nach dem 1:1 (1:0) bei der PSV Eindhoven im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League.

Auch Hans-Joachim Watzke fühlte sich umgehend an die vorherigen, gleichfalls heftig umstrittenen Elfmeter-Pfiffe gegen den BVB erinnert. "Langsam reicht es!", sagte der aufgebrachte Geschäftsführer dem SID: "Diese Schiedsrichter-Entscheidung ist eine krasse Fehlleistung."

Hummels hatte zu einer Notgrätsche im Strafraum angesetzt, zunächst auch den Ball gespielt, dann aber mit dem Nachziehbein seinen Gegenspieler Malik Tillman abgeräumt. Jovanovic blieb bei seiner Entscheidung, Luuk de Jong verwandelte in der 56. Minute zum Ausgleich. Und Hummels? Der hatte sich auch nach seinem Wut-Auftritt bei Prime Video noch nicht beruhigt. Seine Follower freute es, er bekam viel Zuspruch.

Edin Terzic sprach die Elfmeter-Szene zwar auch an, er sparte dabei aber die Vorgeschichte nicht aus. "Wir fangen uns zu viele Elfmeter, das war ein großes Thema in der Wintervorbereitung", sagte Terzic. "Das kommt erst zustande, weil wir nicht entschlossen genug verteidigen." 

Bei aller Wut ging der Blick wenig später nach vorne. "Mit dem Ergebnis können wir leben", sagte Terzic: "Den Rest regeln wir in Dortmund." Im Rückspiel am 13. März.