Simon Rolfes, Sport-Geschäftsführer des Bundesliga-Spitzenreiters Bayer Leverkusen, hat eine Spitze von Uli Hoeneß gekontert. Natürlich brauche man ein bisschen Glück bei Spielertransfers, "aber Glück ist nicht Zufall", stellte Rolfes im Sport1-Doppelpass klar. 

Bayern Münchens Ehrenpräsident Hoeneß hatte vor dem 0:3 im Spitzenspiel behauptet, Leverkusen und Baumeister Rolfes hätten im Sommer "ein bisschen Glück mit ihren Transfers" gehabt - vor allem mit Blick auf Alejandro Grimaldo, der ablösefrei von Benfica Lissabon kam und mit seinem Treffer zum 2:0 gegen Bayern schon den 21. Scorer im 30. Spiel sammelte.

"Leider war es nicht so, dass es keine Konkurrenz gab. Bei Grimaldo war uns klar, dass wir im Sommer die Chance haben", sagte Rolfes: "Wir hatten ihn schon länger auf dem Schirm, ich war 2019 schon in Lissabon und habe mir ein Spiel angeschaut."

Im Alltag tausche sich der ehemalige Bayer-Profi mit Trainer Xabi Alonso viel über die Mannschaft aus. Alonso sei dank seiner Spielerhistorie und Erfahrung "natürlich ein Faktor" bei Vertragsgesprächen, man sei bislang bei allen Entscheidungen "immer zu einer Meinung gekommen", sagte Rolfes, der sich viel bei Rudi Völler abgeschaut hat - aber bei weitem nicht alles.

Sein Vorgänger als Sportdirektor bei Bayer "war immer ein Ratgeber, aber manchmal hatte er eine gewisse Sturheit", sagte Rolfes. Völler - mittlerweile als Sportdirektor beim DFB - sei "noch häufig hier, hat noch ein Büro. Wir essen häufig zusammen und tauschen uns aus. Ich finde meinen eigenen Weg, aber profitiere auch von der Erfahrung von Älteren", so Rolfes.

Den Ursprung des aktuellen Erfolgs sieht er "im Verkauf von Kai Havertz", der 2020 für rund 80 Millionen zum FC Chelsea gewechselt war. Durch die Einnahmen habe man "viele junge Spieler" um Florian Wirtz verpflichten können, "die gewachsen sind." In diesem Sommer habe man Spieler dazubekommen, "die absolute Leadertypen sind."