Für Bundeskanzler Olaf Scholz ist der Fußball "eines der letzten Lagerfeuer in unserer Gesellschaft". Dies sagte der SPD-Politiker in seiner Rede bei der DFL-Gala zum 60. Geburtstag der Bundesliga in Berlin. Die neue Saison habe schon drei verschiedene Tabellenführer gehabt. "Das zeigt, dass die Chance besteht, dass nicht nur eine Mannschaft werden kann", so Scholz.

Die DFL-Spitze um Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke freute sich über den Besuch des Kanzlers und sprach in seiner Begrüßungsrede von einer "extremen Erfolgsgeschichte" der Liga. Die Bundesliga habe "immer davon gelebt, sich die Stars zu machen", so Watzke, der zugleich DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund ist. Man habe sich stets selbst die Stars gemacht, "und das ist auch der Anspruch für die nächsten Jahre. Das tut der Bundesliga glaube ich sehr, sehr gut."

Die Liga habe sich über die Jahrzehnte deutlich verändert. Sie sei "viel bunter", "weiblicher" und "familienfreundlicher" geworden. "Wir versuchen gerade, die Liga nachhaltig zu gestalten, das ist sicher das Gebot der Stunde", sagte Watzke vor Gästen wie dem früheren Bundespräsidenten Christian Wulff, DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Trainer-Ikone Otto Rehhagel oder Ski-Legende Maria Höfl-Riesch.

Weiter sprach Watzke von einer "gesellschaftspolitischen Verantwortung. Wir werben für Toleranz, wir kämpfen gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir versuchen unsere gesellschaftspolitische Position klar deutlich zu machen."

Scholz bezeichnete den Amateur-Fußball als "die Basis". Die Liga habe auch von der Zusammenlegung mit den DDR-Fußballern profitiert. Zudem bekräftigte er, dass er sich "weiterhin für gleichen Lohn für gleiche Tore für die Fußballerinnen" einsetzen wolle.