Die Demonstranten sprechen von der "Blut-Copa"

Die Copa America wird wegen der anhaltenden sozialen Unruhen in Kolumbien nur in Argentinien ausgetragen. Das gab der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL bekannt, nachdem die Forderung nach einer Verschiebung durch Kolumbien abgewiesen wurde. 

Es sei aus Termingründen "unmöglich", das Turnier auf November zu verschieben, wie es die Behörden in Bogota gefordert hatten, hieß es in einer Mitteilung. Die Partien, die vom 13. Juni bis 10. Juli in Kolumbien gespielt werden sollten, werden nun im Co-Gastgeberland Argentinien ausgetragen. 

Seit Ende April rollt eine Protestwelle durch Kolumbien, das zudem stark von Corona gebeutelt wird. Eine angekündigte Steuerreform hatte die Unruhen ausgelöst, die von der allgemeinen Unzufriedenheit über Staatspräsident Ivan Duque getragen werden. 

In mehreren Metropolen des Landes tobten zum Teil heftige Straßenkämpfe. Als aufgrund der Gewalt der Straße, die offiziell schon 42 Tote und mehr als 1500 Verletzte forderte, die Regierung die Maßnahmen nach nur vier Tagen zurücknahm, forderte das Volk, durch den Erfolg ermutigt, mehr. "Nein zur Copa America", hieß es in Bogota, Medellín, Cali und Barranquilla. 

Auch Argentinien steckt derzeit in der bislang schlimmsten Phase der COVID-19-Pandemie. Am späten Donnerstag kündigte Staatspräsident Alberto Fernandez an, dass Argentinien neun Tage lang vollständig in den Lockdown geht, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. 

Die Copa America sollte ebenso wie die Europameisterschaft im vergangenen Jahr stattfinden, wurde jedoch wegen Corona um zwölf Monate verschoben.